LEKTION 1: MIT DER SPRACHE VETRAUT WERDEN

Auch beim Berlinerischen wollen wir keine Ausnahme machen und unsere Lektion mit etwas Poetischem beginnen:


Berliner Klopsgeschichte
Ick sitz an' Tisch und esse Klops
uff eenmal klopts.
Ick kieke, staune, wundre mir,

uff eenmal jeht se uff, de Tür!
Nanu, denk ick, ick denk nanu,
jetz is se uff, ers' war se zu.
Ick jehe raus und kieke,
und wer steht darußen? - Icke!

Diese wunderbare Klopsgeschichte ist, wie ich finde, der beste Einstieg in die Welt der Berliner. Ab jetzt wünschen wir euch viel Glück, was das Erlernen des Berlinerischen angeht, und natürlich viel Spaß! Natürlicher weisekommt der Spass hinter dem Glück, den was will man hier mit Spaß anfangen?

LEKTION 2: GRAMMATIK

Eigentlich ist das Berlinerische ein viel einfacherer Dialekt, als beispielsweise das Friesenplatt. Nun; ihr sollt euch jetzt ein wenig mit der Sprache beschäftigen!! Also, hier ist eure

1. Aufgabe: Suche anhand des Gedichts typische markante Merkmale des Berlinerischen heraus, nach denen du dich richten kannst! (Dies ist eine sehr gute Vorübung! Erledige sie gewissenhaft und präge dir die Lösungen gut ein; sie werden wichtige Grundlagen für den weiteren Kurs der Berliner Sprache sein!)

Nun, hier sind die Dinge, die wir aus dem Gedicht entnehmen konnten, und die wird dir jetzt als Grundbausteine mit auf den Weg geben;

  • Man muss ganz simpel „mich“ mit „mir“ vertauschen,
  • anstatt eines „h“s nimmt man lieber das „k“,
  • anstatt des „g“s nimmt man das „j“ (is sowieso viel jesünder),
  • ersetzt das „i“ durch ein „e“, wenn es mal mittendrin auftaucht,
  • ein „auf“ wird sowieso immer zum „uff“, wie alle anderen a's am anfang uch
  • und dazu sollte man noch unliebsame Buchstaben, die den Sprach'fluss' 'bedrängen', am Anfang und Ende eines Wortes verschlucken.

Doch sei hier erwähnt, dass sich dieser Dialekt, von Laien ausgesprochen, manchmal etwas niederländisch anhören könnte. Der Laie braucht sich aber hier, ebenso beim Satzbau keine Gedanken machen. Einfach immer mit „ick“ anfangen und man hat schon ein Stein im Brett, oder einen Berliner in der „Fresse“ (ebenjene auch während der Lektion zu verspeisen kann aus pädagogischer Sicht nur empfohlen werden).

 

LEKTION 3: "SPRACHUMFELD"

Damit auch die unbeholfenen Geschäftsmänner, die sich, naiv wie sie nun mal sind, in die große böse Hauptstadt wagen, auch nicht in Zeitverzug geraten, sei hier noch eben die Zeitenlehre an Hand von Beispielen angerissen:

  • Nehmen wir 7:15 (oder auch 19:15, spielt ja keine Rolle): Für den Berliner ist das „Viertel acht“.

„Wie?“ „Was?“ „Warum denn dat?“ - „Keine Ahnung!“, kann ick nur sajen.

  • Ebenso verhält es sich auch bei 7:45 Uhr (oder auch 19:45 Uhr ...); eigentlich ja „Viertel vor acht", aber für den Berliner ist dies „drei Viertel acht“.


Für alle, die einen kulinarischen Hochgenuss in Berlin erleben möchten, hier ein paar L.-Mittelchen:

  • Eine „Bulette“ ist eine Frikadelle.
  • „Eierkuchen“ ist ein Omlette, welches anderswo auch einfach Pfannkuchen genannt wird.
  • „Schrippe“ ist ein Weißbrötchen,
  • und das „Weiße“ ist das Berliner Weiße, ein Weißbier.
  • Jedoch ist „Eierpampe“ nichts was ich essen würde, wenn ich auf Besuch wär, das bedeutet nämlich soviel wie Moder oder Schlamm.

 


Und hier für alle Asterix-Fans ein kleines Mundschmankerl:
Wa befinden uns in Jahre fuffsich vor seiner Jeburt (50 v. Chr.). Janz Jallien is vonne Röma besetzt. Moment. Wa wolln nich übatreibn! Et jibbt een Dorf, det dem römischen Aggressor Widerstand leistet, eenen so eklichen Widerstand, det die römischen Lejinäre de Lust am Kämpfen valorn haben und lieber ihre befestichten Laga (Babaorum, Aquarium, Laudanum und Kleinbonum) in Erlebnisparks für Voaschulkinda umwandeln würden, wenn nich, ja wenn nich Zesa, der halte Hunt, se brutal daran hindern würde.

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